Was tun bei einem Datencrash? Alle wichtige Dateien weg und die Festplatte geht nicht mehr.
Dieses Problem hatte neulich eine Freundin und hat sich an mich gewandt. Nach dem durchstöbern mancher Internet Foren und der Verwendung von Diagnosetools konnte ich die Dateien wiederherstellen.
Der Festplatten Controller war defekt und die Festplatte hat sich am Sytem nicht mehr angemeldet.
Im Ausland habe ich einen Ersatzteillieferranten ausfindig gemacht, welcher ein Austauschteil hatte. Hierfür musste ich meinen defekten Controller einsenden. Da dieser Festplattenspezifische Daten auf einem Speicherchip enthält, welcher auf das neue Bauteil erst eingesetzt werden musste.
Als ich den neuen Controller bekam habe ich ihn eingebaut, aber leider konnte ich noch immer nicht auf die Daten zugreifen.
Aber sie wurde nun wenigstens von Windows als Speichermedium registriert. TestDisk hat 2 fehlerhafte Sektoren im unteren Segment der Partition gemeldet. Ebenso konnte kein Dateisystem ausfindig gemacht werden.
Ich vermute, das es zu einem Kurzschluss der Platine kam, so wie die Kontakte aussehen… Bei dem Crash hat sich nicht nur der Controller verabschieden, der Schreib/Lesekopf hat den Datenträger auch noch beschädigt. Und das im Speicherbereich des MBR.
Deshalb ging es immer noch nicht vorran
Also suchte ich ein Tool, welches mir den Bootsektor an eine andere Stelle schreiben kann. Das habe ich auch gefunden: Bootice heisst es.
Dieses schreibt nicht nur nur den Bootsektor in einen gültigen Bereich, es hat mir auch gleich das neue Dateisystem geschrieben. Das hätte TestDisk zwar auch gekonnt, aber so ging es schneller
Nach einem Neustart der Festplatte konnte sie mit dem neuen Bootmanager hochfahren und Windows hat sie auch erkannt. Es funktioniert!
Es hat zwar etwas Zeit gekostet aber die Mühe hat sich bezahlt gemacht, schließlich wären bei einem “kommerziellen” Datenrettungsunternehmen (oder wie man die nennt) satte 900 EUR fällig gewesen. Und beim nächsten Versuch bin ich auch wieder etwas schneller